Zum HNA-Artikel „Mehr Vandalen in Bus und Bahn“ vom 29.07.2010
Wie die HNA am 29. Juli berichtete, haben im letzten Jahr die Fälle von Vandalismus in Bussen, Bahnen und an Haltestellen der KVG zugenommen und dies trotz massiver Videoüberwachung in den Fahrzeugen und an einigen Haltestellen. „Für uns ist das ein Zeichen dafür, dass die flächendeckende Videoüberwachung durch die KVG überflüssig ist und keinen Beitrag dazu leistet Vandalismus zu verhindern“, sagt der stellvertretende Unterbezirksvorsitzende der Kasseler Jusos, Johannes Gerken. Vielmehr überwiegen für die Kasseler Jusos negative Aspekte der Kameraüberwachung: „Ein massives Problem ist, dass die individuelle Freiheit jedes einzelnen durch eine permanente Überwachung eingeschränkt wird. Kameraüberwachung erhöht keineswegs das Sicherheitsgefühl, sondern verunsichert vielmehr“, sagt Rauad Al-Sahwi, ebenfalls stellvertretender Vorsitzender. Das größte Problem fasst Sabine Wurst (Unterbezirksvorsitzende der Kasseler Jusos) allerdings wie folgt zusammen: „Wir beobachten seit längerem das Phänomen, dass die Zivilcourage dort abnimmt, wo videoüberwacht wird. Viele denken, dass die Kameras sich der Probleme wie Vandalismus und Gewalt annehmen und sie so nicht selber handeln müssten. Dies ist ein Trugschluss und führt auf lange Sicht zu gesellschaftlichen Folgeproblemen.“ Mehr Zivilcourage und weniger Kameras lautet daher auch die Forderung der Kasseler Jusos.